Politik trifft FSJ und BFD
Bundestagsabgeordneter Dr. Stefan Kaufmann besucht Freiwillige im Marienhospital
Stuttgart | MdB Dr. Stefan Kaufmann hat Freiwillige sowie Vertretungen des Marienhospitals und der Freiwilligendienste DRS gGmbH zum Gespräch getroffen.
Viele junge Menschen nutzen das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) für ihre berufliche und persönliche Orientierung. Ihr Engagement ist eine Bereicherung für die Einrichtung und trägt zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Das alles hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Kaufmann bei einem Besuch im Marienhospital Stuttgart erfahren.
Rund 60 Freiwillige engagieren sich jedes Jahr im Klinikum. Felix Beinroth (18), Benno Strauß (18) Valin Alrashani (17) und Luca Ettischer (18) machen seit einem halben Jahr ihr FSJ am Marienhospital, Amer Ebraheem (41 Jahre) leistet einen BFD 27+. Die fünf der haben dem MdB von ihren Erfahrungen im Freiwilligendienst erzählt.
Als besonders motivierend empfinden die Freiwilligen die Dankbarkeit, die ihnen die Patienten für ihren Einsatz entgegenbringen. „Sei es auch nur für Kleinigkeiten“ sagt Felix, der sein FSJ in der Radiologie leistet. Benno, der sein FSJ in der Diabetologie absolviert, pflichtet dem bei und ergänzt: „Eine weitere Erfahrung, die man mitnimmt, wenn man mit Kranken zu tun hat: Dankbarkeit dafür, wie gut es einem selbst geht.“
MdB Kaufmann ist beeindruckt, mit welchem Engagement die Freiwilligen sich für die Menschen im Marienhospital einsetzen. Kaufmann weiß aus seinem Zivildienst: „Die Erfahrungen, die in diesem Jahr gemacht werden, sind unglaublich wertvoll und begleiten einen das ganze Leben über.“
Durch den Freiwilligendienst kann das Angebot des Klinikums sinnvoll erweitert werden, indem das Fachpersonal unterstützt und entlastet wird. „Insbesondere bei dem derzeitigen Pflegenotstand schaffen die Freiwilligen einen menschlichen Mehrwert. Sie bieten Zuwendung und unterstützen bei nicht-medizinischen Aufgaben. Damit übernehmen die Freiwilligen eine wertvolle gesellschaftliche Aufgabe.“
„Fachkräfte werden durch die Freiwilligen aber nicht ersetzt“, betont Jürgen Gerstetter, Direktor für Patienten- und Pflegemanagement des Marienhospitals. Vielmehr sei der Freiwilligendienst ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung. „Nicht selten entscheiden sich junge Menschen nach dem Freiwilligendienst für einen sozialen oder pflegenden Beruf“, berichtet Gerstetter. Dies haben auch die vier Freiwilligen gemeinsam: Sie wollen später im medizinischen Bereich arbeiten.
Jährlich leisten mehr als 16.000 junge Menschen in Baden-Württemberg einen Freiwilligendienst (FSJ und BFD). Im Zeitraum von 2005 bis 2017 ist die Zahl der Freiwilligen allein im FSJ von 5.000 auf über 12.500 junge Menschen pro Jahr angewachsen. Dazu beigetragen hat auch die Förderung des Landes Baden-Württemberg, das anfänglich jeden jungen Menschen mit 500 Euro pro Monat unterstützt hat, in den letzten Jahren aber nur noch rund 220 Euro pro Monat beigetragen hat.
Im Dezember hat der Landtag einer Verdopplung der Förderung für das FSJ beschlossen. „Nun können jährlich doppelt so viele Freiwillige mit 500 Euro vom Land Baden-Württemberg gefördert werden. Dadurch können wir weiterhin das Ziel verfolgen, mehr junge Menschen in die Freiwilligendienste zu bringen“, freut sich Petra Honikel, Vorsitzende des LAK FSJ.
Die Mittel aus dem Bundeshaushalt sind für die pädagogische Begleitung vorgesehen und bleiben für das Jahr 2020 im gleichen Volumen wie im letzten Jahr erhalten. „Um noch mehr junge Menschen für einen solchen Dienst zu begeistern, sind wichtige Ansätze die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sowie die Förderung der Fahrtkosten der Freiwilligen durch den Bund“, stellt Honikel fest. Gute Ideen sind im Konzept Jugendfreiwilligenjahr vom Bundesfamilienministerium niedergeschrieben, sie zu realisieren, seien wichtigere Schritte als auf ein Pflichtjahr zu setzen.
Dr. Kaufmann nimmt aus dem Besuch viele positive Eindrücke und dankt allen Freiwilligen für ihren Einsatz. „Es lohnt sich Freiwilligendienste mehr zu fördern, damit Einrichtungen ihre Angebote ausweiten können.“