
Freiwilligen-dienste in Baden-Württemberg
Freiwilligendienste DRS gGmbH ist Träger für FSJ, FÖJ, BFD 27+ und EFD
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Erfahrungsberichte aus unseren Freiwilligendiensten

FSJ im Bereich Sozialarbeit
Ahmed hat seinen Freiwilligendienst bei der Tagesstätte Olga46 in Stuttgart geleistet. Vor seinem Freiwilligendienst hat er Geologie in Syrien studiert. Nach seinem Dienst plant er eine Ausbildung zum Sanitäter zu machen.
"Bei meinem Freiwilligendienst im Bereich soziale Hilfen habe ich gelernt, dass Menschen in Wohnungsnot nur begrenzt etwas für ihr Schicksal können. Einige haben viele Schwierigkeiten erlebt und haben Probleme, mit anderen zurechtzukommen.
Meine Aufgaben waren Frühstück zu verteilen, in der Kleiderkammer zu helfen, Spenden abzuholen und den Hausmeister zu unterstützen.
Die Bildungsseminare im Freiwilligendienst haben mir viel Spaß und Freude bereitet. Ich habe Freunde gefunden und Erfahrungen mit FSJlern aus anderen Einsatzstellen ausgetauscht.
Mein Freiwilligendienst war insgesamt eine interessante Erfahrung. Ich habe neue Leute kennengelernt und konnte Menschen helfen, denen es nicht so gut geht. Ich denke, es ist wichtig, dass die Einsatzstelle zu einem passen muss.“

FSJ im Bereich Sozialarbeit
Ahmed hat seinen Freiwilligendienst bei der Tagesstätte Olga46 in Stuttgart geleistet. Vor seinem Freiwilligendienst hat er Geologie in Syrien studiert. Nach seinem Dienst plant er eine Ausbildung zum Sanitäter zu machen.
"Bei meinem Freiwilligendienst im Bereich soziale Hilfen habe ich gelernt, dass Menschen in Wohnungsnot nur begrenzt etwas für ihr Schicksal können. Einige haben viele Schwierigkeiten erlebt und haben Probleme, mit anderen zurechtzukommen.
Meine Aufgaben waren Frühstück zu verteilen, in der Kleiderkammer zu helfen, Spenden abzuholen und den Hausmeister zu unterstützen.
Die Bildungsseminare im Freiwilligendienst haben mir viel Spaß und Freude bereitet. Ich habe Freunde gefunden und Erfahrungen mit FSJlern aus anderen Einsatzstellen ausgetauscht.
Mein Freiwilligendienst war insgesamt eine interessante Erfahrung. Ich habe neue Leute kennengelernt und konnte Menschen helfen, denen es nicht so gut geht. Ich denke, es ist wichtig, dass die Einsatzstelle zu einem passen muss.“

#standagainsthate
Warum wird Hass in unserer Gesellschaft Raum gegeben? Um ein Zeichen dagegenzusetzen, gründeten die FSJlerinnen Vanessa Kapp, Marie Medla und Sabra Ghebreyesus im Rahmen ihres Kursprojekts die Initiative „stand against hate“.
Mit einer Foto- und Videoaktion riefen sie dazu auf, ein Statement gegen Hass zu setzen.
Über die gleichnamige Instagram und Facebook Seite wurden die Beiträge unter dem Hashtag #standagainsthate hochgeladen. Mehr als 60 Bilder können sie dort bereits präsentieren. Geplant sind weitere Aktionen, um die Initiative weiterzutragen.Zur Instagram-Seite
Zur Facebook-Seite
Update: Engagement mach stark hat das Projekt 2019 als Projekt der Woche ausgezeichnet. Die drei jungen Frauen wurden zur Eröffnung der Engagementwoche 2019 nach Berlin eingeladen.

Freie Stellen für ein ökologisches Jahr 2019
Du bist auf der Suche nach einem Platz für einen Freiwilligendienst im ökologischen Bereich? Folgende Einrichtungen habe noch freie FÖJ-Stellen für 2019 / 2020:
- Karl-Schubert-Gemeinschaft e. V. Gärtnerhof Rudolfhöhe, Aichtal
- Pferdehof Schanz GbR Ostfildern-Nellingen
- Tierschutzverein Stuttgart
- Finep Esslingen (Forum für internationale Entwicklung und Planung)
- Naturerlebnishof, Griesingen (Heilpädagogisches Reiten und Tiergestützte Therapie)
- Biohof Hiss, Eichstetten
Interessiert?
Melde dich direkt bei der Einsatzstelle für das FÖJ. Bewirb dich zusätzlich online bei uns. Jetzt FÖJ Bewerbung ausfüllen

Ein Stück mehr Selbständigkeit
"Mein Freiwilliges Soziales Jahr verging wirklich viel schneller als zuerst gedacht. Ich habe in einem sehr kompetenten Team gearbeitet und war auch schon nach kurzer Zeit integriert. Durch die Hand in Hand Arbeit wurde das Verhältnis zu jedem Kollegen von Anfang an verbessert. Durch die Arbeit in einer sozialen Einrichtung und die dadurch verbundenen Herausforderungen merkte ich, in welche Richtung mein beruflicher Werdegang verlaufen könnte. Dazu hat die Einrichtung, in der ich den Freiwilligendienst leistete, sowie die Bildungsseminare, die zu dem FSJ dazugehören, beigetragen. Jeder Einzelne hatte die Möglichkeit, sich auf den Seminaren mit seinen beruflichen Wünschen und Vorstellungen einen passenden Bereich zu finden, in dem das Berufsleben beginnen kann. Bei auftretenden Problemen hat man immer einen Ansprechpartner, sei es die Kursleitung oder auch die Referenten, die sich super um ihre Freiwilligen kümmern.
Für mich hatte das FSJ eine sehr große Bedeutung. Es zeigt das Leben von verschiedenen Perspektiven, lässt dich als Person wachsen und selbständig werden. Wenn man mich fragen würde, ob ich ein FSJ noch einmal machen würde, wäre meine Antwort ganz klar – JA!!!"
Dennis, 19 Jahre, leistet sein Freiwilligendienst im katholischen Kindergarten Max Fischer in Villingen-Schwenningen.

Kochen & Kultur
Was bedeutet Kultur? Was ist überraschend an anderen Kulturen oder an der deutschen Kultur? Mit diesen und anderen interkulturellen Fragestellungen beschäftigten sich die BFD 27+ Freiwilligen beim Reflexionstag "Kochen & Kultur". Im Rahmen eines internationalen selbst gekochten Menüs setzten sie sich ganz praktisch mit verschiedenen Kulturen auseinander und tauschten sich dazu aus.
Im Vorfeld haben die Freiwilligen das Menü des Tages zusammengestellt und die Zutaten gemeinsam eingekauft. In Kleingruppen haben sie dann jeweils einen Gang zubereitet.
Insgesamt ein schmackhaftes kulinarisches Erlebnis - auch für die Mitarbeiterinnen der Regionalstelle Süd, die Ihre Küche für diesen Tag zur Verfügung stellten und das Kochergebnis genießen durften.

Bundesgartenschau 2019
Eine Gruppe von junge FÖJlern und FÖJlerinnen hat am ersten Maiwochenende den Weltgarten bei der Bundesgartenschau in Heilbronn zwei Tage lang mit kreativen und informativen Aktionen begeistert. Kleine und große Besucher*innen haben mit Jute-Taschen gestaltet und oder bei einem sehr spannenden Quiz rund um die Herkunft unserer Lebensmittel und deren CO2 Fußabdruck mitgemacht. Die meisten von ihnen sind mit grünen Händen und grünen Ideen weitergezogen. Mit dem Besuch im WELTGARTEN ist man mitten drin in der Globalisierung, der Agenda 2030 und der großen Frage: Was hat das alles mit mir zu tun?
Der "Weltgarten" ist eine interaktive Erlebnisausstellung des Dachverbands Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) auf der Bundesgartenschau. Die "BUGA" startete am 17. April und ist bis zum 6. Oktober 2019 in Heilbronn täglich geöffnet.
Foto: DEAB

Bundesweit mitwirken und gestalten
Jannick wollte sich vor einem Politikstudium erstmal Zeit nehmen und etwas anderes ausprobieren. Neben seiner FÖJ-Stelle im Museumsdorf in Kürnbach war an diesem Jahr besonders bereichernd für ihn, sich zusätzlich als einer der fünf FÖJ-Bundessprechenden Deutschlands für den ökologischen Freiwilligendienst einzusetzen.
Wie erlebst du das Amt als Bundessprecher? Welche neuen Seiten hast du an dir entdeckt?
"Das Amt bietet vielfältige Möglichkeiten. Als Bundessprecher haben wir die Chance viel zu gestalten. Es ist schön, dass wir als junge Menschen so ernst genommen werden, einfach, wenn wir standhaft unsere Punkte vertreten. Was ich entdeckt habe: Dass ich auch so überzeugend sein kann. Ich hatte schon ein kleineres politisches Engagement und dadurch ein bisschen Übung. Aber dass ich auch mit Persönlichkeiten aus der Politik etwas aushandeln kann, das ist schon sehr schön."
Was ist dir wichtig im Leben?
"In der Gesellschaft partizipieren, teilhaben und Dinge verändern. Das deckt sich ganz gut mit dem Bundessprecheramt. Der Gesellschaft etwas zurückzugeben, gerade über den Freiwilligendienst, das macht wahnsinnig viel Spaß."
Inwiefern hat sich dein Wertesystem verändert?
"Ich würde eher sagen, dass neue Sachen ergänzend dazu kamen. Zum Beispiel habe ich angefangen, hauptsächlich vegetarisch zu essen. Bisher habe ich eher den Fokus darauf gelegt, Sachen zu kochen, die am Ende gut schmecken. Jetzt ist der Aspekt hinzugekommen: Wie kann ich kochen, dass es die Umwelt nicht stark belastet? Im FÖJ sind Leute dabei, die sich mit Themen schon auseinandergesetzt haben, von denen andere lernen können. Ich sehe mich weiterhin als Anhänger von Individualismus und Humanismus. Das FÖJ wirft nicht alles über den Haufen, sondern es ergänzt und macht alles noch mal diverser."
Was nimmst du aus dem Dienst mit?
"Jetzt weiß ich, dass Politik das ist, was ich über meinen längeren Lebensweg hinweg machen will. Ich will mitgestalten. Außerdem habe ich erfahren, dass ich gut und leicht weg von Zuhause sein und das Nest einfach verlassen kann. Ich kam von der Schule, dachte, alles ist noch leicht. In der Arbeitswelt trifft es einen dann, wie einen Faustschlag und man merkt, es ist schon etwas anderes. Aber ich habe alles gepackt. Das nehme ich als wichtige Erfahrung mit."

Ein Jahr, das fürs Leben prägt
Die vier FSJlerinnen der Schule St. Franziskus in Ingerkingen sind auf ganz unterschiedlichem Wege zu ihrem Freiwilligendienst gekommen: Sara Breckel und Leonie Hinz schoben das FSJ ein, als es mit dem Wunschstudium nicht klappte. Jana Maas bewarb sich nach dem Realschulabschluss und geht nach dem FSJ ans sozialwissenschaftliche Gymnasium. Und Ting Wang ist für ihr FSJ aus China um die halbe Welt gereist – sie möchte im Anschluss gerne interkulturelle Kommunikation studieren.
Der Bundestagsabgeordnete Josef Rief hat die Schule besucht und gemeinsam mit ihnen über ihr FSJ gesprochen. Die vier FSJlerinnen erzählten von ihrer Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, mit der sie die pädagogischen Fachkräfte der Schule unterstützen: Das Spektrum reicht von Mitarbeit im Unterricht und Botendiensten bis hin zu Hilfe bei der Nahrungsaufnahme oder pflegerischen Hilfstätigkeiten. Klar wurde: Der Freiwilligendienst ist eine echte Herausforderung: Sie sind konfrontiert mit schweren Behinderungen, mit Jugendlichen, die zum Teil nicht sprechen können, mit Verhaltensauffälligkeiten. Aber die Arbeit macht jeden Tag Freude, insbesondere, wenn von den Kindern unmittelbare Rückmeldung kommt.
Josef Rief zeigte große Anerkennung für die Leistung und den wertvollen Beitrag, den die Freiwilligen leisten - für die Einrichtung sowie für sich selbst.
Die FSJlerinnen äußerten den Wunsch, dass ein FSJ noch attraktiver wird – auch finanziell: „Ein FSJ muss mehr sein als ein Plan B für 17-Jährige, die noch nicht wissen, was sie beruflich machen sollen“, sagte Leonie Hinz.
Bei dem Gespräch waren auch Vertreter der St. Elisabeth Stiftung sowie der Freiwilligendienste DRS mit dabei.
Foto: St. Elisabeth Stiftung / Christian Metz

Rein ins Grüne
Éléa Magarinos hat ihr FÖJ im Umwelt-Zentrum Stockach geleistet. Neben einer tollen Erfahrung gewann sie zudem wertvolle Erkenntnisse über sich selbst und konnte sich neu entwickeln.
„Ich musste erst lernen, die Verantwortung und Eigenständigkeit zu akzeptieren. Nach einem etwas ruckligen Beginn, habe ich festgestellt, wie mich diese Freiheit aufblühen lässt.“

Ein Jahr Erfahrung sammeln
"Ich wollte nach meinem Abitur ein Jahr für mich, ich wollte ein Jahr, in dem ich nichts lernen muss, ein Jahr, in dem ich neue Menschen in der Jugendarbeit kennenlernen kann, ein Jahr, das mich prägt und weiterbringt, ein Jahr, in dem ich neue Erfahrungen sammeln kann. Wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke, dann breitet sich ein großes Grinsen über mein Gesicht aus. Viele Erfahrungen und Eindrücke durfte ich im FSJ für mich sammeln und erfahren.
An der Fachstelle Jugendarbeit und Schule durfte ich viel Verantwortung für das „werde WELTfairÄNDERER“ Projekt übernehmen. Ich war unterwegs an vielen Schulen, um Kinder und Jugendliche für Nachhaltigkeit und „fair-sein“ zu sensibilisieren. Durch die Mitarbeit an diesem Projekt habe ich viel Selbstorganisation gelernt und anwenden können. Auch konnte ich viele Erfahrungen als Teamerin sammeln, wie zum Beispiel bei meinem Schülermentorenprogramm, dass ich über die KSJ mitgeteamt habe. Gegenseitige Wertschätzung stand bei uns an höchster Stelle, was diesen Kurs so besonders machte. Außerdem wurde mir ermöglicht im sozialen Jahr meine Stärken und Schwächen zu erfahren, auszuprobieren, was mir Spaß macht und an was ich arbeiten muss. Durch regelmäßige Anleitungsgespräche wurde dies reflektiert und ausgewertet. Zudem durfte ich im FSJ viele, tolle Menschen bei den Bildungsseminaren kennenlernen und mit ihnen fünf Wochen meines FSJ’s verbringen. Mein FSJ hat mir unter anderem gezeigt, dass man immer offen sein sollte für alle, dass man alle so akzeptieren kann, wie sie sind, mit ihren Stärken und Schwächen. Denn jeder ist einzigartig gut, wie er ist."
Vera (20 Jahre) aus Neuhausen hat ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Bischöflichen Jugendamt in Wernau bei der Fachstelle Jugendarbeit und Schule/Katholische Studierende Jugend geleistet.
Foto: privat / Vera Ackermann

Start des Kursjahres 2018/2019
Das Freiwillige Soziale Jahr, der Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Ökologische Jahr sind weiterhin ein gefragter Weg nach dem Schulabschluss. Zum Stand September 2019 haben 904 Freiwillige einen Freiwilligendienst begonnen.
838 der Freiwilligen machen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD). Vier Geflüchtete engagieren sich über das Programm „perspectiVe“ in sozialen Einrichtungen. Von den 60 Plätzen im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) sind alle belegt. Außerdem beginnen drei Freiwillige über den Träger einen Europäischen Freiwilligendienst in Italien.
Der September läutet das neue Kursjahr im Freiwilligendienst ein. Über die Freiwilligendienste DRS gGmbH ist der Einstieg in ein FSJ jeden Monat möglich. Daher kann sich die Zahl der Dienstantritte noch im Laufe des Kursjahres erhöhen.

Nicht geplant - super gelaufen
Sajjaad wusste genau, dass er nach der Schule sofort studieren will, am liebsten interkulturelle Betriebswirtschaft. Auf keinen Fall Zeit verschwenden. Doch es lief nicht ganz, wie geplant. Seine Fachhochschulreife hatte er wegen einer Prüfung nicht bestanden und musste neu planen. So bewarb er sich kurzfristig im Caritas Krankenhaus in Bad Mergentheim für eine FSJ-Stelle – mit Erfolg. Von einem FSJ wusste er anfangs nicht viel – er hielt es hauptsächlich für Zeitverschwendung und als Möglichkeit für jene, die nicht wissen, welchen Beruf sie ergreifen sollen.
„Ich hatte am Anfang keine Vorstellung von einem FSJ. Ich dachte mir: Toll wird’s nicht, einfach das Jahr rumkriegen. Jetzt bin ich überwältigt, welche Erfahrungen ich gemacht habe.“
Das FSJ hat ihm persönlich sehr viel gebracht, insbesondere die Reflexion seiner praktischen Tätigkeit in der Einsatzstelle bei den Kurswochen hat ihm geholfen, sein Selbstbewusstsein zu stärken, sagt er. Das will was heißen. Denn der junge Iraker konnte bereits zu genüge erfahren, wie es ist, neu zu beginnen: Im Alter von 13 Jahren ist er mit seiner Familie aus seiner Heimat nach Deutschland geflohen. Der Start war nicht einfach, denn er musste von Grund auf die deutsche Sprache lernen. Doch mit seinem Ehrgeiz und der Motivation durch seine Eltern schaffte er es über die Hauptschule und die Werkrealschule schließlich auf das Gymnasium. Nun leistet Sajjaad im Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim sein FSJ in der Inneren Medizin. Als rechte Hand der Stationsschwester hat er ein vielfältiges Aufgabenfeld: Er kümmert sich um Bestellungen, versorgt Patienten, stellt Essen für sie bereit – und hilft als Übersetzer für Geflüchtete, die im Krankenhaus versorgt werden. Mit seinem Hintergrund und seinen sprachlichen Kompetenzen ist er ein wertvoller Gewinn für die Einrichtung. Nach seinen zwölf praktischen Monaten im FSJ hat er sein Fachabitur in der Tasche und wird sich dann für sein Wunschstudium, interkulturelle BWL, bewerben. Dass sein späterer Beruf mit seinem FSJ inhaltlich nicht viel zu tun hat, sieht er als Bereicherung. „Ich hab was anderes gemacht, als das, was ich später machen möchte. Ich habe eine andere Perspektive kennengelernt.“ Besonders gut findet Sajjaad, dass man die Schwerpunkte der Seminare selbst wählt und sich sehr praxisnah damit auseinandersetzt. „Wir haben Projekte und Themen behandelt, die ich so wohl nie wieder machen werde. Erfahrungen, die ich sehr wichtig finde.“ Zeitverschwendung war das Jahr für ihn nicht. Zu seiner Einsatzstelle will er im Anschluss an sein FSJ Kontakt halten und weiterhin als Übersetzer helfen.
„Im Nachhinein habe ich bemerkt, dass ich diese Zeit gebraucht habe, nach der Hauptschule und dem Abistress. Das FSJ war nicht geplant, trotzdem ist es super gelaufen. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich nicht sofort studiert habe.“
Foto: privat

Der Natur auf der Spur
„In den Bildungsseminaren wird das Lernen kreativer gestaltet als in der Schule.“
Tierpfleger, Gartengestalter, Kinderbetreuer oder Eventmanager – Matthias Kollmar kann in seinem FÖJ auf der Jugendfarm Sindolino in Sindelfingen jedes dieser Berufsfelder kennenlernen. Denn sein Dienst ist eine wahre Allroundtätigkeit: Er ist für die Pflege und Versorgung der Tiere zuständig, hat selbst einen Schildkrötenteich angelegt und betreut nachmittags die Kinder, die kostenlos auf der Farm ihre Freizeit verbringen können. Gerade organisiert Matthias mit seinen FÖJ-Kollegen das jährliche Farmfest. Es ist viel zu tun, aber es macht auch Spaß. Vor allem, weil die Arbeit so vielfältig ist. Eine Tätigkeit, in der der 17-Jährige aufgeht. Nach seiner Fachhochschulreife hatte er keine Lust mehr auf Schule. Allerdings war er nicht sicher, wie es beruflich weitergehen soll. Eine Ausbildung zum Schreiner oder vielleicht doch Betriebswirtschaft studieren? Im Büro sitzen konnte er sich nicht richtig vorstellen, daher hieß es, erst einmal raus, Praxisluft schnuppern und herausfinden, was er will.
„Ich habe mich, nachdem ich in Wernau bei einem Beratungsgespräch war, direkt bei der Farm beworben. Und es hat sofort geklappt.“
Für das FÖJ ist er von zuhause ausgezogen und teilt sich mit zwei anderen FÖJ-Kollegen eine Unterkunft auf der Farm. Neu war für ihn zu Beginn die im Vergleich zum Schulalltag größere körperliche Anstrengung. Doch daran hat er sich schnell gewöhnt. Eine gute Abwechslung bieten die Seminarwochen. Die Freiwilligen gestalten das Programm im Lauf des Jahres zunehmend selbst und bestimmen die Themenschwerpunkte aus Gesellschaft und Politik. Teilweise kommen externe Referenten, zum Teil bereiten die Freiwilligen die Themen selbst für die anderen im Seminar vor. „In der Schule ist das Lernen sehr starr. In den Bildungsseminaren wird es kreativer gestaltet. Das macht es spannender.“ Dabei hat ihn insbesondere die Auseinandersetzung zur Tierhaltung nachdenklich gemacht und sein Konsumverhalten verändert. „Früher habe ich öfter Burger oder Döner gegessen. Jetzt esse ich abends mehr Gemüse und Kartoffeln und am Sonntag dafür mal ein gutes Steak vom Metzger.“
Ein FÖJ findet Matthias auf jeden Fall empfehlenswert
Ihm gefällt an seinem FÖJ, dass er anpacken kann und den praktischen Arbeitsalltag kennenlernt. „Das FÖJ erleichtert den Übergang von der Schule in die Praxis, weil man einfach etwas ausprobieren kann. Lieber sich im FÖJ engagieren, als irgendeine Ausbildung anfangen und dann abbrechen, weil es keinen Spaß macht.“ Matthias hat durch sein FÖJ seinen beruflichen Weg gefunden und beginnt nach seinem Dienst eine Ausbildung zum Gartengestalter. Auf der Farm will er sich weiterhin ehrenamtlich engagieren und das Ehemaligen-Netzwerk im FÖJ pflegen. Mehr Nachhaltigkeit geht kaum.

Chance für Integration
„Meinen Freiwilligendienst fand ich gut, weil meine Sprache besser geworden ist, ich viele Leute kennengelernt habe, und ich große Erfahrungen mit Kindern, Eltern und im Team gemacht habe.“
Ahmad Aldaj hat seinen Freiwilligendienst im im Kindergarten Don Bosco in Wurmlingen absolviert.

#einquadratmeter
Bei einer nächtlichen Aktion sorgten FÖJler*innen in den Innenstädten von Freiburg, Stuttgart, Karlsruhe, Konstanz und Friedrichshafen mit Straßenmalkreide für mehr Buntheit – optisch wie inhaltlich. Auf einem Quadratmeter platzierten sie Botschaften zu Nachhaltigkeit, Toleranz und Frieden und weckten damit die Aufmerksamkeit der Passanten am nächsten Morgen.

Neue Sichtweisen entdecken
"Meine Einstellung Flüchtlingen gegenüber hat sich total geändert. Durch den Umgang mit ihnen ist mir bewusst geworden, dass es mir und vielen anderen Menschen gemessen daran, doch sehr gut
geht. Das hat mein soziales Verhalten beeinflusst.“
Hermann Waligorski hatte bei seinem BFD 27+ im Kolpinghaus Reutlingen viel mit jungen, minderjährigen Geflüchteten zu tun und lernte dadurch viele Einzelschicksale kennen. Seinen Bundesfreiwilligendienst hat er im Alter von 72 Jahren geleistet.
Foto: privat / Hermann Waligorski

Plastik gegen Jutebeutel
„Für unser Projektseminar waren wir in der Stuttgarter Innenstadt unterwegs und haben Plastiktüten gegen Jutebeutel eingetauscht. Damit haben wir Passanten Öffentlichkeit auf den hohen Plastiktütenkonsum aufmerksam gemacht. Die Jutebeutel haben wir am Abend zuvor mit Stempeln selbst bedruckt und diese mit Infomaterialien über das FÖJ bestückt. Es war doch erstaunlich schwer, Menschen mit Plastiktüten zu finden. Viele hatten bereits Jutebeutel oder Einkaufskörbe dabei. Nichtsdestotrotz haben wir 30 Plastiktüten gegen unsere Jutebeutel eingetauscht. Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich. Wenige hat interessiert, was wir mit den ganzen Plastiktüten machen. Fast jeder fragte, was sie für die Jutebeutel bezahlen müssten. Dass wir diese lediglich gegen die Plastiktüte eintauschen wollten, hat viele positiv überrascht. Die Plastiktüten haben wir zu ihren ursprünglichen Läden zurück gebracht, wo sie gesammelt und recycelt werden. Alles in allem war es ein erfolgreicher Tag mit vielen neuen Erfahrungen.“
Dieses Projekt haben die FÖJler*innen mit einer Live-Story und Bildern über den Instagram Account der Freiwilligendienste DRS live begleitet.

Globale Fairness im Fokus
"Durch das FÖJ bei kikuna habe ich viel über den fairen Handel erfahren. Die Vielfalt an fairen Produkten hat mich überrascht und durch die intensive Recherche und die Hintergrundinformationen hat sich mein Bewusstsein verändert. Im Supermarkt entdecke ich jetzt immer wieder neue Produkte aus dem fairen Handel. Auch meine Familie achtet jetzt mehr darauf. Menschen rund um den Globus arbeiten dafür, dass es uns so gut geht. Mir ist es wichtig, dass diese Menschen gut leben können."
Maren Hutter leistet ihr FÖJ bei Kikuna und in der Gemeinde Dornstadt.

Zeit zur Orientierung
„Im BFD 27+ habe ich meine Stärken erkannt und mich neu entdeckt. Im BFD 27+ tue ich etwas für mich und kann etwas für andere tun. Das war für mich eine Chance Zeit zu überbrücken, als ich nicht wusste, wie es beruflich weiter gehen soll. Ich habe ein neues Berufsfeld kennengelernt und konnte mich individuell fortbilden.“
Leila Gasmi ist gelernte Heilerziehungspflegerin und hat über ihren BFD 27+ bei der Lebenshilfe Stuttgart geprüft, ob der Beruf weiterhin etwas für sie ist. Nach dem BFD 27+ startet sie eine Hauswirtschaftsausbildung.
Foto: Luxart Fotografie

Berlin-Reise im BFD 27+
„Tolles, motivierendes Erlebnis mit einer trotz der Größe „Wohlfühlgruppe“. So bunt gemischt und verschieden die einzelnen Charaktere dieser Gruppe waren, so diszipliniert und harmonisch verliefen die abwechslungsreichen, mit interessanten Informations- und Kulturangeboten ausgefüllten Tage. Kurzzeitige Sprachschwierigkeiten wurden mit Hilfe des facettenreichen, schwäbischen oder alemannischen Dialektes oder einer lebhaften, mit vollem Körpereinsatz unterstützten Gestensprache ausgemerzt. Altersunterschiede waren nicht spürbar, alle zogen am gleichen Strang. Warum kann nicht im Großen klappen, was im Kleinen
so toll vorgelebt werden kann?“
Hermann Lessle (66) aus Aalen engagierte sich bei der Caritas Ost-Württemberg in der Wohnungslosenhilfe

Landtagsbesuch in Stuttgart
21.713 Stunden – diese Zeit an freiwilligem Engagement haben die BFD 27+ Freiwilligen bisher schon durch ihren Dienst „geschenkt“. Beim Besuch des Landtags in Stuttgart überreichten die 14 Freiwilligen diese Summe, stellvertretend für alle "BFD27+ler" den Landtagsabgeordneten symbolisch in Form eines Schecks. Die Abgeordneten Jürgen Keck (FDP), Thomas Poreski (Grüne), Stefan Teufel (CDU) und Sabine Wölfle (SPD) zeigten sich beeindruckt. „Berufliche Orientierung hört nicht mit 35 Jahren auf. Im Sinne des lebenslangen Lernens ist der BFD 27+ eine gute Sache und ist es wert, unterstützt zu werden“ betonte Poreski.
Die Freiwilligen sprachen mit den Abgeordneten über ihr freiwilliges Engagement und Anerkennung im Freiwilligendienst. Zuvor waren Sie als Hörer bei einer Landtagssitzung dabei. Die Freiwilligendienste DRS gGmbH organisierte den Landtagsbesuch im Rahmen des BFD 27+ Bildungstages.