Gute Geschichten für Morgen

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Was haben die Freiwilligendienste mit der Erderhitzung zu tun

- und was können sie zum Klimaschutz beitragen?

Darum geht's

Das Klima auf der Erde erwärmt sich. 
Der Juni 2024 war der 12. Monat in Folge, der um 1,5 Grad wärmer war als zu vorindustriellen Zeiten (EU-Klimadienst Copernicus). Junge Menschen werden die Folgen der Erderhitzung im Laufe ihres Lebens stärker spüren als ältere Menschen. Arme Menschen sind stärker betroffen als Reiche und Menschen im globalen Süden leiden mehr als Menschen im globalen Norden.

Das ist nicht gerecht! Klimagerechtigkeit sieht anders aus.

Weltweit und auch in unserem Land arbeiten Menschen daran, die Erderhitzung zu bremsen. Es gibt nationale und internationale Klimaschutzziele wie das 1,5 Grad Ziel. Auch Kommunen und Unternehmen haben sich Klimaziele gesetzt. Doch die Umsetzung dieser Ziele geht nur langsam voran.

Um die Erderhitzung zu bremsen, müssen wir aufhören, fossile Energien zu verbrennen. Bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas entstehen große Mengen CO2. Zu viel CO2 in der Atmosphäre führt dazu, dass sich das Klima auf der Erde immer mehr aufheizt.

Leider basiert unser materieller Wohlstand sowie der Lebens- und Wirtschaftsstil in den Industrienationen auf einem extrem hohen Ressourcenverbrauch. Der Ausstieg aus den fossilen Energien gelingt nur, wenn wir unseren Lebens- und Wirtschaftsstil verändern.

Wir haben viel zu gewinnen.
Wir können unsere Lebensgrundlage für Morgen erhalten. Für junge Leute, für Kinder und für künftige Generationen von Menschen.
Vielleicht macht ein nachhaltiger Lebensstil uns Menschen glücklicher? Zum Beispiel durch:

  • gute Luft
  • schattenspendende Bäume
  • sauberes Wasser
  • gesunde Lebensmittel
  • Artenvielfalt
  • weniger Stress
  • mehr Solidarität

Was haben wir, die Freiwilligendienste, damit zu tun?

Auch die Freiwilligendienste gGmbH haben durch ihre Geschäftstätigkeit, Auswirkungen auf die Erde, das Klima, die Umwelt. 
Büroräume werden beheizt, Laptops gekauft, Mitarbeiter*innen pendeln mehr oder weniger klimafreundlich zur Arbeit und gehen auf Dienstreisen.

Seit 2021 erstellen wir CO2-Bilanzen und wissen daher, dass die FWD DRS für jährlich rund 800-900 Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich ist. Die Tendenz ist zwar sinkend, aber zu langsam. Wesentliche Bereiche für den CO2-Ausstoß sind Mobilität und Verpflegung. Die 250 Kurswochen verursachen insgesamt neunmal so viel CO2 wie der Geschäftsbetrieb (Büros, Material, Dienstreisen).

Können die FWD die Erderhitzung bremsen?
Nein, wir allein nicht.

Können die Freiwilligendienste einen Unterschied machen?
Ja, auf jeden Fall.
 

Unser Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes: 

Seit 2021 arbeiten wir, die Freiwilligendienste der Diözese Rottenburg-Stuttgart intensiv daran, unsere CO2-Emissionen zu reduzieren und nachhaltiger zu werden. Unser Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb und die Kurswochen umweltfreundlicher zu gestalten und die Emissionen kontinuierlich zu verringern. 

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Die FWD DRS spart CO2:

  • Mobilität: 
    Wir fördern mobiles Arbeiten, die Nutzung des ÖPNV, das Radfahren und die Bildung von Fahrgemeinschaften.
  • Material: 
    Wir achten darauf, weniger Material zu verbrauchen und setzen auf nachhaltige Produkte.
  • Verpflegung:
    Wir bieten mehr vegetarische Mahlzeiten an und achten auf regionale und saisonale Lebensmittel.
  • Energieverbrauch: 
    Wir senken die Raumtemperatur und beziehen Ökostrom, um den Energieverbrauch zu reduzieren.
  • Abfall & Recycling:
    Wir trennen unseren Müll sorgfältig und bemühen uns, Abfall zu reduzieren und zu recyceln.

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  • Durch den Zuschuss zum Jobticket und das günstige Jugendticket BW wird die Nutzung des ÖPNV für Freiwillige und Mitarbeitende leichter. Man muss keine extra Fahrkarte mehr kaufen!
  • Carsharing macht ein Leben ohne eigenes Auto möglich. Die FWD DRS sind Geschäftskunde bei Stadtmobil
  • Mitarbeiterinnen und Freiwillige merken: vegetarisch kann auch lecker sein! Die Kurshäuser stellen ihren Speiseplan um und achten mehr auf regionale Lebensmittel vom Bio-Bauer.
  • Neue Gewohnheiten entwickeln sich mit der Zeit. Wir probieren Maßnahmen aus und prüfen, ob sie was bringen.

Die CO2-Emissionen der Freiwilligendienste der Diözese Rottenburg-Stuttgart von 2021-2023 im direkten Vergleich:

Zum besseren Verständnis:
Im Jahr 2021 wurden aufgrund der Corona-Pandemie keine Dienst- oder Geschäftsreisen unternommen.
2022 ist ein Anstieg der CO2-Emissionen sichtbar, welcher durch die Einführung des mobilen Arbeitens und den dadurch notwenigen IT-Geräten zurückzuführen ist.

Zum Vergleich: durchschnittlicher CO2-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland

Energie

Wir haben erheblich Strom gespart!  
Seit 2021 konnten wir unseren Stromverbrauch um fast 50 % reduzieren.  
Alle unsere Büroräume beziehen Öko-Strom.
 

Material

Ein weiterer wichtiger Punkt war das Material.  
Wir konnten den Materialverbrauch von 1,2 t auf 1,0t reduzieren.  
Seit 2023 verwenden wir ausschließlich recycelbares Papier. 
 

Mobilität

Mobilität

Wir wirken verstärkt darauf hin, dass unsere Mitarbeitenden den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) nutzen, anstatt das Auto für den Weg zur Arbeit und für Dienstreisen zu nutzen. Dies haben wir durch einen Jobticket-Zuschuss, Bewusstseinsbildung und Aktionen wie Stadtradeln erreicht. Der Anteil der ÖPNV-Pendler ist von 20% in 2021 auf 33% im Jahr 2023 gestiegen: 2021 pendelte jede 5. Mitarbeiter*in mit dem ÖPNV, 2023 schon jede*r dritte! Der Anteil der PKW-Pendler sank von von 67% in 2021 auf 55% im Jahr 2023!

Was leider auch zur Wahrheit gehört:
Seit mehr als 3 Jahren arbeiten wir daran, dass Mitarbeitende auf dem Gelände unseres Hauptstandortes in Wernau einen überdachten Fahrradabstellplatz bekommen - leider erfolglos. Dafür gibt es kostenlose Parkplätze für Mitarbeitende, was das Pendeln mit dem eigenen Auto attraktiv macht.
We have a dream: Für die Zukunft wünschen wir uns, überdachte Stellplätze - diese würden für Fahrräder von Mitarbeitenden der FWD DRS, des BJA und Gästen des Jugend- und Tagungshauses genutzt, denn Wernau liegt direkt am Neckartalradweg!

Fazit

Insgesamt sind wir auf einem guten Weg, doch die CO2-Emissionen sinken noch viel zu langsam.
Besonders die Emissionen im Bereich Mobilität stellen uns vor große Herausforderungen. Viele unserer Mitarbeitenden haben einen weiten Anfahrtsweg und im ländlichen Raum, wo viele unsere Einsatzstellen liegen, bietet der ÖPNV oft keine Alternative zum Auto. 

Es liegt noch ein schwieriger Weg vor uns.
Aber Aufgeben ist keine Option. Wir suchen weiter nach Möglichkeiten, wie wir unseren Teil für eine nachhaltige Zukunft beitragen können!

WIR FÜR MORGEN! 

 

weiterführende Infos zum Thema:

Buchtipp

Maja Göpel beschreibt diesen positiven Aufbruch in ihrem Buch „Wir können auch anders“